Ökologie
Ökologie bezeichnet die Lehre vom (Natur)Haushalt und befasst sich mit den Beziehungen zwischen Lebewesen und den Wechselbeziehungen zwischen diesen und der unbelebten Welt wie Klima, Boden, Wasser, Luft.
Zusammenfassend können wir sagen, dass Ökologie ein äusserst fragiles Geflecht verschiedenster Faktoren darstellt. Dementsprechend sorgsam und umsichtig müssen wir als Jäger unsere Schritte planen, umsetzen, beobachten, und allenfalls anpassen (siehe auch Ökologischer Ausgleich).
Biodiversität
Wichtig dabei ist zwischen Ökologie und Biodiversität zu unterscheiden. Biodiversität bezeichnet die gesamte biologische Vielfalt (Arten, Ökosysteme, genetische Vielfalt). Der Mensch bedroht die Biodiversität durch Fremdstoffeinträge (Düngemittel, Giftstoffe), Lebensraumzerstörung (jede Sekunde wird in der Schweiz 1m2 überbaut), oder Einschleppung von Neozoen und Neophyten. Weitere Infos können dem Bericht zum Zustand der Biodiversität 2023 entnommen werden.
Energiepyramide
Die Energiepyramide ist ein wichtiges Element in der Ökologie. Von Pflanze zu Pflanzenfresser und von Pflanzenfresser zu Fleischfresser werden jeweils nur zwischen 10-30% der Energie weitergegeben. Deshalb benötigen grosse Raubtiere ein riesiges Streifgebiet, um genügend Pflanzenfresser zu erbeuten. Diese wiederum benötigen ein entsprechend grosses Nahrungsangebot an Pflanzen.
Umweltfaktoren und Bioindikatoren
Umweltfaktoren, welche die Häufigkeit und Verbreitung eines Organismus bestimmen, werden in belebte (bspw. Konkurrenten, Parasiten, Räuber, Mensch, Nahrung) und unbelebte (Temperatur, Niederschläge, Feuchtigkeit) Umweltfaktoren eingeteilt. Bioindikatoren sind dabei Organismen, anhand derer sich Rückschlüsse auf die Qualität des Lebensraumes ziehen lassen. Ein Beispiel dafür ist das Flechtenvorkommen, welches auf eine gute Luftqualität hinweist.
Nahrungsketten und Nahrungsnetze
Ein weiteres, wichtiges Element sind Nahrungsketten und Nahrungsnetze. Eine Nahrungskette bezeichnet lapidar ausgedrückt das Fressen und Gefressen-Werden. Jedes Glied in der Kette hält sich durch verfügbare Nährstoffe am Leben und hält wiederum Nährstoffe für das nächsthöhere Glied bereit. Mehrere ineinander verflochtene Nahrungsketten bilden ein Nahrungsnetz und je höher die biologische Vielfalt in einem Nahrungsnetz ist, umso stabiler und resistenter ist es gegenüber Störungen.
Schadstoffe innerhalb eines Ökosystems sind deshalb sehr gefährlich, weil sie durch das System der Nahrungskette und -Netze weitergegeben werden und sich so in den Lebenswesen immer mehr anreichern (Bio-Akkumulation). Ein gutes Beispiel hierfür ist Blei im Wasser, welches am Ende des Tages möglicherweise bei uns auf dem Tisch landet.
Zerschneidung der Lebensräume
Lebensraumzerschneidung bezeichnet die Zerstückelung des natürlichen Lebensraumes, zum Beispiel durch eine grosse Strasse. Werden solche nicht überbrückt und vernetzt, so kann dies zu Isolation von Populationen und Inzucht führen, was wiederum erhöhte Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und gar Aussterben zur Folge haben kann. Wildtierkorridore und -Brücken sind ein gutes Mittel, um die Lebensräume zu verbinden. An solchen Übergängen darf auf keinen Fall Jagd betrieben werden. Benötigen Lebewesen dieselben Ressourcen, so stehen sie in Konkurrenz zueinander, was zu einer Übernutzung eines Standorts führen kann. Manche Arten breiten sich auch auf Kosten anderer aus. Konkurrenz verursacht Stress, welcher durch innere (Hunger) aber auch äussere (Räuber, Kälte, Störungen) Faktoren entsteht. Stress reduziert die Kondition und Resistenz was eine negative Fortpflanzungsleistung und den Tod begünstig.