Raubwild
Raubwild ist ein nicht zoologischer Sammelbegriff für dem Jagdwild zugehörige Raubtiere. Es kann grob in marderartige, katzenartige und hundeartige Raubtiere (Carnivoren) unterteilt werden. Die Stiftung KORA liefert weitere wertvolle Informationen zur Raubtierökologie.
Zu den marderartigen gehört als grösster Vertreter dieser Familie der Dachs (Meles meles), gefolgt vom Baummarder (Martes martes), dem Steinmarder (Martes foina), dem Iltis (Mustera putorius) und nicht zu vergessen dem Mauswiesel (Mustela nivalis).

Der Dachs kann weitläufige Bau- und Tunnelsysteme anlegen, welche in der Folge von ihm wie aber auch vom Fuchs bewohnt werden. In unserem Revier können wir solch eine Koexistenz beim Bau in der Bluemerüti beobachten.
Dachse verursachen neben dem Wildschwein regelmässig Schäden in landwirtschaftlichen Kulturen, wenn auch in viel tieferem Ausmasse. Seine Grabtätigkeit ist nicht zu unterschätzen und kann zu Verletzungen von Mensch und Nutzvieh führen.
Als weitere Raubtiere sind Neozoen (Tierarten, die durch Mithilfe des Menschen in ein fremdes Gebiet gelangt sind) wie Waschbär (Procyon lotor) und Marderhund (Nyctereutes procyonoides) zu erwähnen. Während der Waschbär putzig ausschaut, muss an dieser Stelle festgehalten werden, dass er massiv auf die heimische Wildtierpopulation einwirken kann. Hier ist ein frühzeitiger Eingriff zwingend, da die Vermehrungsrate des Waschbären extrem hoch ist und Waschbären keine natürlichen Feinde haben.
Besonders zu erwähnen ist das Mauswiesel. Der effiziente Mäusejäger erlegt bis zu 450 Mäusepaare pro Jahr. Es ist somit auch für die Landwirtschaft ein sehr wertvoller Zeitgenosse und steht unter Schutz.
Das Mauswiesel ist jedoch auf Strukturen wie Asthaufen, Hecken und Gesteinshaufen angewiesen um ausreichen Deckung zu finden. Massnahmen, den Lebensraum des Mauswiesels zu verbessern sind nicht kostenintensiv und so haben Landwirtschaft, Naturschutz und die Jagd hier wie so oft die Möglichkeit zusammen etwas zu realisieren, was letztlich dem Mauswiesel und Allen zugute kommt. Die Stiftung Wieselnetz leistet hier einen wertvollen Beitrag um den Lebensraum der Kleinkarnivoren zu verbessern.
Fuchs (Vulpes vulpes) wie auch der Wolf (Canis lupus) gehören zu den hundeartigen Carnivoren. Zum Territorialverhalten des Wolfes lohnt sich ein Blick auf die Forschungsarbeit des Voyageurs Nationalparks in Minnesota. Dies gibt auch Aufschluss auf die oft gewünschte Umsiedlung von Problemwölfen.
Füchse sind in unserem Revier oft von der Räude, einer Grabmilbe, befallen. Mit Räude befallene Füchse leiden unter einem qualvollen Juckreiz, verlieren Haare und verenden mit der Zeit qualvoll. Als Kulturfolger suchen sie dann vermehrt das Siedlungsgebiet auf, was eine Übertragung auf Haustiere wie auch auf den Menschen begünstigt. Für weitere Informationen verweisen wir auf das Merkblatt Räude der Uni Bern.
Zu den katzenartigen Carnivoren gehören Luchs (Lynx lynx) und Wildkatze (Felis silvestris) – beide sind geschützt. Luchse haben ein enorm grosses Streifgebiet von 40 bis 400 km2. Bei durchschnittlich einem Reh pro Woche als Nahrung ist die Panikmache, der Luchs fresse den Jägern die Beute weg, müssig. Dadurch dass Rehwild jedoch sehr scheu wird wenn ein Luchs präsent ist mag wohl den einen oder anderen Jäger nerven – wird die Jagd halt ein wenig herausfordernder.

Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass zwischen Luchs und Wolf eine gewisse Regulierung stattfindet – erstaunlicherweise wirkt der Luchs dabei regulierend auf den Wolf. Der Kanton Aargau hat weitere Informationen zu Grossraubtieren im Kanton veröffentlicht.
Bejagungsgrundsatz
Wir bejagen Raubwild mit Schwerpunkt auf Dachs und Fuchs. Der Fuchs wird aufgrund der grassierenden Räudeproblematik sehr aktiv bejagt. Beide sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, was bei der Jägerschaft dementsprechend zu Nachteinsätzen führt.
Hinsichtlich der Fuchsbejagung sind Jagdgesellschaften besonders gefordert, die Fuchsbestände in einem gesunden Mass zu halten und räudige Populationen aus dem Bestand zu entnehmen.
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